Eine Spielwelt aus der Kindheit

Ein Stück Erde, eine Fläche, die zur gegebenen Zeit alles bedeutete. Das war der Sportplatz, den wir nach der Schule täglich besuchten.

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Damals spannten Netze zwischen den Spielfeldern, die Flächen waren noch gleichmäßig, ganz ohne aufgebrochenen Stolperfallen und jemand hatte immer einen Ball dabei. Unser Leben – ohne elektrische Spielgeräte – war glücklich und der Schulweg heimwärts wurde hinter den Häusern für ein Spielchen „unterbrochen“. Einige Bänke standen in der Nähe zum Plaudern und zum Ausruhen und dieses regelmäßige Zusammensein machte uns zu einer festen Gemeinschaft. Wir schauten uns in die Augen, wir redeten miteinander.

Heute stehen diese Plätze nachmittags selbst bei schönem Wetter leer. Haben wir es etwa versäumt, unseren Kindern beizubringen, was Freundschaft ist? Oder hat sich die Welt so arg gedreht, dass wir sie nicht mehr ohne Aufsicht hinter die Häuser lassen können? Ist frische Luft und Bewegung nicht mehr „in“?

Oder stehlt uns das Konsum, das Internet und die Unterhaltungsindustrie die Kinder und den Kindern den Spaß, den man draußen mit anderen Gleichaltrigen haben könnte? Ziehen wir sogar selbst eine digitalisierte Umgebung realen Welten vor?

Haben wir unser Nachkommen mit Zeitmangel angesteckt? Begrenzen ihre Freiheit immer mehr Leistungsdruck in der Schule? Möglicherweise arbeiten wir unbemerkt daran, dass sich alte Werte verlagern.

Wissen wir überhaupt noch, was wir dabei verpassen?

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