Catherine Banner: Die langen Tage von Castellamare

Italienische Familiensaga mit alten Märchen verwoben

Die Geschichte um Amedeo, den Dottore auf der süditalienischen Insel Castellamare, ist eine spannende Sammlung von Erzählungen, die gleichermaßen dramatische, romantische, märchenhafte und wundersame Elemente enthalten. Der Roman umfasst ein Jahrhundert aus dem Leben der Generationen der Familie Esposito.

castellamare © List/Ullstein Buchverlage

© List/Ullstein Buchverlage

Die Zeitabschnitte werden von italienischen Volksmärchen eingeleitet. In den entsprechenden Kapiteln lassen diese Erzählungen mit den realen Erlebnissen der verschiedenen Romanfiguren gewisse Gemeinsamkeiten entdecken.

Die tiefgläubigen und abergläubischen Süditaliener liefern zur ohnehin schon höchst emotionalen Geschichte ihren dramatischen Beitrag: Sie leben, lieben und leiden nach Herzenslust – so typisch italienisch, dass man sich fragt, ob die britische Autorin eventuell italienische Wurzeln haben könnte. Doch Catherine Banner lebt „lediglich“ in Italien.

„Die langen Tage von Castellamare“ zeugt von Anfang an von großem Einfühlvermögen und von exzellenter Beobachtungsgabe der Autorin. Mit diesem Buch bekommt man anspruchsvolle Literatur, sprachlich ausgefeilt, dennoch klar und natürlich.

Die Insel Castellamare ist übrigens nicht auf der Landkarte, sie ist frei erfunden und dient nur als Kulisse zu diesem geheimnisvollen und spannenden Roman. Doch scheint dieser Ort zu leben, die Bewohner lassen sich von Zeichen leiten, glauben an Wunder und tun wissenschaftliche Erklärungen als Geschwätz ab. Letztendlich bleibt nichts anderes übrig, als sich von den italienischen Märchen und den überwältigenden Ereignissen verzaubern zu lassen.

 

ISBN: 9783471351307

 

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