Adèle Bréau: Fast perfekte Heldinnen

Viel zu alltägliche Heldinnen

„Fast perfekte Heldinnen“ ist nicht das erste Buch über Freundinnen um die 40, daher ist das Thema an sich schon ziemlich verbraucht. Wenn man sich trotzdem heran traut, sollte man etwas zu bieten haben. Was jedoch Adèle Bréau mit ihren Protagonisten anstellt ist nicht sehr überzeugend.

Ullstein Buchverlage/List

© Ullstein Buchverlage/List

Die Geschichte ist so alltäglich, dass sich beim Lesen recht schnell Langeweile einstellt: Kindererziehung, Partnerprobleme, Karriere – alles in einem anspruchslosen literarischen Rahmen dargestellt. Stilistisch liegt die Erzählung nah an einer Dokumentation.

Zumindest könnten die Dialoge verscherzt sein, doch da fehlt jede Spur. Außerdem ist es schwierig, ein Merkmal zur Identifikation zu finden. Die Heldinnen bewahren bis zum Schluss einen vornehmen Abstand zum Leser. So ist es mühsam, Sympathie zu entwickeln.

Die Schilderungen der Autorin reflektieren die Verzweiflung des Frauendaseins als Mutter und Ehefrau, die Glücksmomente kommen jedoch zu kurz und es fehlt völlig an Leichtigkeit. Ist denn das Leben der Pariser Damen eine pure Katastrophe? Die Frage ist ferner, ob man den Alltag als Heldin (er)leben muss und ob die Perfektion nötig ist, um glücklich zu sein.

Dieses Buch ist geeignet als Zeitvertrieb zwischendurch aber es ist nicht weltbewegend und an „Sex And The City“ (wie im Klappentext angekündigt) kommt es bei weitem nicht ran. Möglicherweise wird der zweite Band des Buches „Männer von fast perfekten Heldinnen“ interessantere Ansätze liefern…

This entry was posted in LESESTOFF and tagged , , . Bookmark the permalink.

Comments are closed.