Ethan Cross: Spectrum

Der Kriminalberater August Burke ist nicht von dieser Welt

© Bastei Lübbe

© Bastei Lübbe

Wenn man „Spectrum“ als erstes Ethan-Cross-Werk in die Hände bekommt, braucht man vorerst eine gewisse Zeit, um sich an die schonungslose Brutalität zu gewöhnen, die im Buch häufig vorkommt. Außerdem sollte man damit rechnen, dass man auf die Täuschungsversuche des Autors grundsätzlich reinfällt. Dementsprechend ist man sich sicher, dass in Henderson, US-Bundesstaat Nevada, nahe Las Vegas, ein Bankraub mit Geiselnahme stattfindet, doch dieses Ereignis erweist sich wesentlich komplexer, als man erwartet.

Der actiongeladene Roman ist reich an Spannung und Gräueltaten, doch im Vordergrund agieren sympathische Helden, die den Verbrechern eine Menge entgegen setzen. Die Sondereinheiten glänzen nicht nur mit Tapferkeit, sondern sie liefern auch schlagfertige Dialoge und überzeugen mit herzerwärmendem Zusammenhalt. Dennoch kommt keine Romanfigur an die faszinierende Persönlichkeit des jungen Kriminalberaters, Dr. August Burke, je heran. Sein unberechenbares Verhalten, seine Ideen sorgen jederzeit für eine angenehme Erfrischung.

Die Erzählung folgt einer eigensinnigen Taktik und wird somit zu keiner Zeit langweilig. Zusätzlich gibt es noch einige bewegende Lebensweisheiten und seltsame Aussagen von Dr. Burke, die mit ihrer verwirrenden Logik nachdenklich stimmen (unter anderem: „Ich bin nicht normal, und das will ich auch gar nicht sein. Ich habe mich immer so sehr bemüht, genau das darzustellen, aber ich bin stets gescheitert.“).

Für alle Fans von rasanten Thrillern ist Spectrum die perfekte Lektüre. Und das offene Ende ist ein gutes Zeichen, dass das Team um Dr. Burke möglicherweise in einer Fortsetzung nochmal zum Zug kommt.

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