Glänzende Geschäfte von Katharina Münk

Etwas wahnsinnig und irrsinnig lustig

Ein Krimi, in dem zwar ein Mord passiert, aber in dem die wahre Kriminalität in den Handlungen der Wirtschaftsgurus liegt: Banken, Finanzberater, Vorstandsmitglieder und Gesellschafter. Die Leiche ist reine Nebensache und natürlich handelt es sich um eine erfundene Geschichte.

Die satirische Erzählung von Katharina Münk schildert die Ereignisse um eine abenteuerliche Entführung, um einen überraschenden Mord und um die Art und Weise, wie aus dem Geschehen einfallsreich und habgierig Kapital geschlagen wird. Die Protagonisten sind hochdotierte aber leider auch geisteskranke Persönlichkeiten, die Geschäfte auf dem Papier tätigen und ausschließlich eigene Interessen verfolgen, während sie andere Beteiligte finanziell und geistig ruinieren.

Ihr hauptsächlich realitätsfremdes und manipulatives Verhalten erscheint irreal und erschreckend.

Die Normalität überrascht uns seitens des entflohenen Schwerverbrechers und der verzweifelten Sekretärin oder eben der als Marionette fungierende Investorin, die zu den hochkarätigen Investmentgeschäften nur ihre Unterschrift liefern muss.

Wie kann man auch nur ein Kapitel in diesem Buch ernst nehmen? Katharina Münk versucht erst gar nicht, eine glaubhafte Geschichte zu erzählen. Es ist eher amüsant, ihren Worten zu folgen und sich bei ihrer köstlich-witzigen Ausdrucksweise zu erfreuen.

Es ist also Zeit, Dr. Wilhelm Löhring, den „Fünf-Sterne-Mistkerl“ und „Schlipswichser“ kennenzulernen, der nebenbei noch beibringen wird, dass „Misserfolg eine völlig unterschätzte Erfahrung sei“. Nicht jedoch dieses Buch. Glänzende Geschäfte ist perfekt genießbar auch ohne den vorangehenden Bestseller von Katharina Münk, die Insassen, zu kennen.

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