Die Affäre von Gill Paul

Eine reine Seele auf dem abenteuerlichen Weg der Selbstfindung

Eine nicht allzu schwere, aber unterhaltsame Lektüre. Romantik und Spannung in Rom vor Hollywood-Filmkulissen in den 60ern.

Rom und eine Liebesgeschichte passen perfekt zusammen. In Gill Pauls Roman knistert es jedoch nicht nur in der Liebeskiste, im Hintergrund spielen sich ein spannender Kriminalfall (natürlich eine Mafia-Verwicklung) und die aufregende Filmproduktion des Hollywood-Klassikers „Cleopatra“ ab. Die glamouröse Filmwelt der 60er sowie der öffentliche Ehezirkus der prominenten Darsteller sind ein interessanter Nebeneffekt und lassen die bekannten Filmszenen mit Liz Taylor gleich anders betrachten.

Die scheinbar unbedeutsame Ehekrise der Hauptfigur Diana und die der weltbekannten Diva laufen parallel und stimmen nachdenklich. Die Schicksalsgenossinnen finden für einen kurzen Lebensabschnitt Gemeinsamkeiten, auch wenn sie beide nicht annähernd den gleichen Lebensstil führen.

Gill Paul beschreibt Gefühle sehr gekonnt, ihre Erzählweise wird nicht allzu tragisch herzzerreißend, diese Haltung zeugt trotzdem von ihrer Menschenkenntnis und ihrem Feingefühl.

Auch wenn es sich hier um eine nostalgische Geschichte handelt, wirkt diese keineswegs altmodisch. In den Ereignissen spiegeln sich die große Sehnsucht nach den legendären 60-ern, Glamour und das zauberhafte Flair Roms, das man in Gill Pauls Beschreibungen mit allen Sinnen genießen kann.

Die Eigenschaften der Romanfiguren entfalten sich langsam, sie sind nicht von Anfang an festgesetzt, es kommen öfters neue Charakterzüge dazu. Genauso ist der Lauf der Geschichte reich an Wendungen. Das hält diesen Roman durchgehend dynamisch und unterhaltsam.

Die Emotionen werden weniger mit Poesie kaschiert, eher von der menschlichen Seite aufgegriffen. Daher wirkt die Erzählung trotz glamouröser Kulisse nie kitschig.

Über 500 Seiten Romantik und Spannung in Rom vor Filmkulissen in den 60ern. Eine nicht allzu schwere, aber amüsante Lektüre. Eins ist jodch ganz sicher: Nach diesem Buch sieht man den Monumentalfilm Cleopatra mit anderen Augen.

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