Hilfe! Ich will hier raus! von Salah Naoura

Manche Hunde verstehen nur nepalesisch

Dass ein Hund namens Nase nur nepalesisch versteht ist doch wirklich logisch. Ebenso die Tatsache, dass eine Modell-Dampflok „stirbt“ und „beerdigt“ wird, dass eine Rentnerin ein Altenheim komplett abbrennen lässt und dass die Infrastruktur einer Stadt aufgrund eines Goldbarren-Gerüchts lahm gelegt wird.

Die normalsten Menschen der Welt sind sowieso Kinder, Alte und Hunde.

Der Held der Erzählung von Salah Naoura, Henrik, macht diese Erfahrung während der verrückten Schatzsuche, die ihre durchgeknallte Oma inszeniert. In dieser Geschichte kommen tatsächlich wenig normale Menschen oder Ereignisse vor. Alles, was passiert ist irgendwie ungewöhnlich. Somit bleibt die Spannung durchgehend erhalten, und außerdem wollen alle erfahren, ob die legendären Goldbarren des Urgroßvaters je existierten und ob sie im Garten der Familie Gruber versteckt wurden.

Henriks manipulative Oma Cordula schafft es, die Gemüter aufzumischen und nicht nur ihre Nächsten, sondern sogar eine ganze Stadt an der Nase herumzuführen und langsam in den Wahnsinn zu treiben. Gleichzeitig verändert sie ihre „grausame“ Familie und erweist sich schließlich doch als ein normaler Mensch mit mehr Feingefühl, als sie je zeigt.
Dieses Büchlein ist eine Goldgrube, wenn man gern seltsame Familiengeschichten liest. Darüber hinaus ist die respektvolle Haltung gegenüber der älteren Generation besonders lobenswert.

Die Sprache ist leicht verständlich und entspricht dem Niveau des Grundschulpublikums. „Hilfe! Ich will hier raus!“ ist amüsant und unterhaltsam, reich an witzigen Situationen, fein gewürzt mit einem Hauch von Freundschaft, Alltags-Chaos und nächtlichen Taschenlampenabenteuern.

Die fesselnde Kindergeschichte mit viel Humor ist sehr empfehlenswert als eine besondere Leseförderungsmöglichkeit für Jugendliche ab etwa acht Jahren.

This entry was posted in LESESTOFF. Bookmark the permalink.

Comments are closed.